Pressemitteilung des VCD Darmstadt-Dieburg e. V. vom 20.03.17

 

Schnelle Entlastung mit Doppelstockzügen für Odenwaldbahn
Auch RB 75 braucht längere Züge
 
DARMSTADT / DARMSTADT-DIEBURG (VCD), 20.03.17. Doppelstockzüge auf der Odenwaldbahn sowie mehr Wagen für die RB-Linie 75 sind nach Ansicht des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) schnell umsetzbare Lösungen für den Ostkreis.  Alle von der Politik angebotenen Projekte bezeichnet der VCD-Kreisverband als "Scheinalternativen": Sammelbus, längere Bahnsteige oder breitere B 26 sind kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten, wie ein Bericht des "Darmstädter Echos" am 15.03.17 zeigte. Dadina und RMV fordert der VCD auf, die schnell umsetzbaren Lösungen, welche bereits seit mehr als 5 Jahren vorliegen, endlich zu verfolgen. "Große Lösungen mögen in Wahlkämpfen beeindrucken, den Fahrgästen und staugeplagten Autofahrern helfen sie nicht weiter," erklärt VCD-Sprecher Arno Hecker und meint damit die Tunnelträume am Darmstädter Oberfeld sowie eine Schmalspurtram Weiterstadt - Ostkreis.
 
"Doppelstockzüge können an allen heutigen Odenwald-Bahnsteigen halten," erklärt VCD-Sprecher Uwe Schuchmann, der die Strecke täglich nutzt: "Die Bahnsteige sind heute mind. 120 m lang für drei aneinandergekuppelte Itino-Triebzüge. Doch viele Züge fahren bereits dreiteilig. Um schnell mehr Platz zu schaffen muss man in die Höhe gehen. In vier Doppelstockwagen passen mehr Fahrgäste als in drei Itinos." Freiwerdende Itinos können zur Verlängerung anderer Züge genutzt werden, z. B. dem nur zweiteilig fahrenden Zug ab Frankfurt um 15:25, welche "aus allen Nähten platzt". Baumaßnahmen sind hierfür nicht erforderlich. Durch die Tunnel passen die Doppelstockwagen auch, wie der 1998er Hessentag in Erbach zeigte. Doppelstockzüge mit Dieselloks setzt der RMV bereits zwischen Frankfurt und Glauburg-Stockheim ein. Jedes Jahr werden Doppelstockwagen bei veränderten Verkehrsverträgen in Deutschland frei.

Auch für die Ost-West-Regionalbahnlinie 75 Aschaffenburg - Darmstadt - Wiesbaden gibt es schnelle Verstärkungsmöglichkeiten: "Viele Verstärkerzüge in der Hauptverkehrszeit fahren nur mit zwei Wagen, z. B. kommt um 7 Uhr morgens aus Wiesbaden ein solcher Zug an. Würde der RMV der Auflösung der Reservegarnitur zustimmen, könnten diese Züge sofort mit drei Wagen fahren," so VCD-Sprecher Schuchmann.

Mehr Zugfahrten sind ebenfalls auf der Odenwaldbahn und RB 75 tagsüber möglich: "Bis wieder Güterzüge nach Groß-Bieberau fahren, stehen freie Fahrplantrassen zwischen 8 und 15 Uhr für Regional-Express-Züge zwischen Darmstadt und Erbach zur Verfügung," führt der VCD aus. Für einen Halbstundentakt müssen keine neuen Gleise verlegt oder Signale aufgestellt werden. Das gilt auch für die RB-Linie 75: "Der heutige Stundentakt zwischen 9 und 15 Uhr unter der Woche ist für einen Ballungsraum mit schlechter Luft erbärmlich. Land, Stadt und Kreis müssen endlich mehr Geld bereitstellen, um einen durchgehenden Halbstundentakt sicherzustellen." Wer einerseits einen 7,5-Min.-Takt für Straßenbahnen nach Roßdorf fordert wie die Dadina, muss zuerst die Grundversorgung des Ostkreises mit Bahnverkehr sicherstellen.

An eigenen Vorschlägen für einen besseren Schienenverkehr arbeitet der VCD aktuell mit Hochdruck: "Die Verkehrspolitik in Stadt und Kreis ist mit drohendem Gleisabriss in Groß-Bieberau sowie ständigen Forderungen nach mehr Straßen in einer tiefen Krise. Alternativen zur zu Recht abgeplanten Nordostumfahrung werden nicht präsentiert. Da der Dadina und den Koalitionen in Kreis und Stadt eigene Ideen fehlen, werden wir diese klaffende Lücke füllen," so VCD-Sprecher Arno Hecker abschließend.

 

Leitseite

( http://tinyurl.com/170320vcdpmdosto )