Pressemitteilung des Regionalen Schienenbündnisses Darmstadt-Dieburg vom 10.01.2020

Kurzfristige Maßnahmen des „Verkehrsgipfels“ nicht ausreichend,
keine Dadina‐Information der Teilnehmenden über essentiell wichtige Publikationen,
vorurteilsbehaftete Präsentationen:

Regionales Schienenbündnis zum „Verkehrsgipfel“

DARMSTADT / DARMSTADT‐DIEBURG, 10.01.2020.

Das Regionale Schienenbündnis zeigt sich erfreut, dass einige von ihm bereits im Juni 2017 gewünschte und bisher von Politik und RMV abgelehnte Maßnahmen vom „Verkehrsgipfel“ übernommen wurden. Der Zeithorizont, den der Verkehrsgipfel zur Umsetzung der Maßnahmen mit „mittel‐ bis langfristig“ beschreibt, wird jedoch den Erfordernissen von Klimakatastrophe und Verkehrskollaps nicht gerecht. Dabei wären mit schon heute vorhandenen Fahrzeugen auf heutiger Schienen‐Infrastruktur sowie und bisschen Mut und Fantasie Verbesserungen möglich. Der lückenfreie, tägliche Bahn‐Halbstundentakt von Darmstadt nach Erbach, Aschaffenburg, Pfungstadt und Wiesbaden lässt sich sofort einrichten, ebenso der Halbstundentakt zwischen Dieburg und Buchschlag. Während der RMV‐Fahrplan im 30‐km‐Radius um Frankfurt seit Dezember 2019 erhebliche Taktverdichtungen umsetzt, bleiben der Odenwaldkreis, und die Ostkreise Offenbach und Darmstadt‐Dieburg immer weiter zurück.

Die Informationspolitik für die Teilnehmenden des „Verkehrsgipfels“ durch den Dadina‐Vorstand ist aus Sicht des Schienenbündnisses lückenhaft. So blieb z. B. das der Dadina bekannte Schienenbündnis‐Konzept „123 km Zukunft für Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn“ vom September 2018 mit Reaktivierung der Strecke nach Groß‐Bieberau sowie die „Reaktivierungs‐Agenda“ des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen vom Mai 2019 – der VDV schlägt eine „Stadt‐Land‐Bahn“ vor – beim Verkehrsgipfel außen vor.

Zudem verweigern Dadina und Darmstadt‐Dieburger Kreistag eine Experten‐Anhörung mit Vertretern erfolgreicher Stadt‐Land‐Bahn‐Systemen und kein Dadina‐Vertreter nahm an der Exkursion nach Bad Wildbad teil: Die mangelhafte Informationsgrundlage führt zu falschen Entscheidungen.

Zur deutlichen Verbesserung der Informationsgrundlage veranstaltet das Regionale Schienenbündnis daher im 1. Halbjahr vier öffentliche Info‐Abende (in Darmstadt, Groß‐Bieberau und Höchst) sowie eine Exkursion nach Heilbronn.

Die zugehörige Einladung geht allen Anliegerkommunen der Gersprenztalbahn, Odenwaldbahn und im Ostkreis Darmstadt‐Dieburg zu, ebenso den Abgeordneten aus Landtag und Bundestag sowie den Kreistagsfraktionen. Aufgrund der frühzeitigen Information hofft das Schienenbündnis auf eine rege Teilnahme auch aus den Reihen von Politik und Nahverkehrsorganisationen.

Link zum Bild:  http://www.schienenbuendnis.de/lokalbahn-baden-josefsplatz.jpg

Textvorschlag: Moderne, normalspurige Zweisystem-Bahnen passen sich harmonisch ins Stadtbild ein und können vorhandene Eisenbahnstrecken befahren, z. B. nach Mühltal und Groß-Bieberau. Das Bild zeigt die Wiener Lokalbahn am Badener Josefsplatz.

Link zum Konzept "123 km Zukunft von Gersprenztalbahn und Odenwaldbahn":

http://www.schienenbuendnis.de/123-km-zukunft-180630.pdf

Link zur Agenda: Reaktivierung von Eisenbahnstrecken:

https://www.vdv.de/vdv-reaktivierung-von-eisenbahnstrecken.pdfx

Link: Muster des Briefs, den die Kommunen, Nahverkehrsorganisationen und Abgeordneten erhalten haben.

Über das Regionale Schienenbündnis Darmstadt-Dieburg:

Im Regionalen Schienenbündnis Darmstadt-Dieburg haben sich für einen besseren Schienenverkehr zusammengeschlossen:

Allgemeiner Deutscher Fahrrad‐Club (ADFC‐Kreisverband Darmstadt e. V.), Auto‐Club Europa (ACE Kreis Darmstadt‐Starkenburg e. V.), Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND‐Kreisverbände Darmstadt und Odenwaldkreis, OV Seeheim-Jugenheim), Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB Darmstadt‐Dieburg und DGB Darmstadt), Eisenbahn‐ und Verkehrsgewerkschaft (EVG Darmstadt/Südhessen), Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL Ortsgruppe Darmstadt), Initiative zur Förderung und Erhaltung der Odenwaldbahn und ihrer Anschlussstrecken (Odenwaldbahn-Initiative)U. a. wird die Beschlusslage zur „Stadt-Land-Bahn“ falsch dargestellt – es gibt außer dem 2016er Beschluss, die „Kombi-Lösung“ nicht weiterzuverfolgen, keine weiteren Beschlüsse, auch nicht im Kreistag. Dass lt. Dadina eine „genauere Untersuchung zeit- und kostenaufwendig wäre“ ist richtig – und dennoch sinnvoll, da die von der Dadina beauftragte „Bewertung der Kombi-Lösung“ in vielen Punkten falsch, durch die Praxis u. a. in Chemnitz (Barrierefreiheit) und Bad Wildbad (städtebauliche Integration) widerlegt ist – der rechtzeitig eingeladene Dadina-Vorstand hat dennoch an der Exkursion nach Bad Wildbad im Oktober 2019 nicht teilgenommen – und verweigert eine öffentliche Anhörung zu Schienensystemen.

Leitseite

( http://tinyurl.com/201010odwpm )