Pressemitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 01.07.22

Handeln statt Anfragen nach 2 Jahren "Erbacher Erklärung":
Initiative fordert Abgeordnete auf, Bund, Land und RMV Beine zu machen für Odenwaldbahn-Ausbau

REGION ODENWALD, 01.07.22

Die Landtagsabgeordneten und Bundestagsabgeordneten entlang der Odenwaldbahn fordert die Odenwaldbahn-Initiative auf, vom Anfragen zum Handeln beim Infrastrukturausbau zu kommen. Jüngste Anfragen wie im Oberzenter Stadtparlament im Juni 2022 zum Kreuzungsbahnhof Hetzbach, über die das Odenwälder Echo am 25.06.22 berichtete, oder zum Halbstundentakt Darmstadt – Babenhausen – Aschaffenburg zeigen nach Ansicht der Initiative, dass die Landesregierung angetrieben werden muss. Nur die wiederholten Ankündigungen von Landesregierung und RMV zu begrüßen ist nicht ausreichend. Dies muss durch klare Handlungsanweisungen per Antrag erfolgen.

Die Infrastruktur-Maßnahmen aus der „Erbacher Erklärung“ vom Juni 2020 (also schon mehr als 2 Jahren) reichen nicht aus, um in Südhessen die von der Bundesregierung versprochene Verdoppelung der Fahrgastzahlen zu erreichen. Zudem ist die „Erklärung“ seit dem Klima-Entscheid des Bundesverfassungsgerichts vom April 2021 überholt. Weitaus stärkere Maßnahmen und auch Anstrengungen der Politik sind daher nötig. Die Gesamtregion droht zurückzufallen im Vergleich zu anderen hessischen Gebieten. Im Weschnitztal fahren die Züge Montag-Freitag im lückenfreien Halbstundentakt, den es auch 2022 von Darmstadt ins Mümlingtal nicht gibt – obwohl mit vorhandenen Fahrzeugen auf heutiger Infrastruktur sofort möglich.

Völlig aus dem Blick der Politik ist die Infrastruktur am Hanauer Ast der Odenwaldbahn zwischen Hanau und Wiebelsbach. Die „Erbacher Erklärung“ enthält hier außer verlängerten Bahnsteigen keine Infrastrukturmaßnahmen, obwohl zwei zweigleisige Abschnitte nötig sind, um den Regionalexpress stündlich schnell zwischen Frankfurt, Offenbach, Hanau, Groß-Umstadt und dem Mümlingtal zu führen (und stündlich in Zellhausen halten zu können). Die beiden geforderten Abschnitte Hainstadt – Seligenstadt und Langstadt – Klein-Umstadt sind auch nötig, um evtl. Verspätungen aus dem Frankfurter Knoten auszugleichen, über die das Main-Echo am 09.06.22 berichtete.

Anders als bei der von der Politik gewünschten breiteren B 45 geht es hier nicht nur um Stauabbau in der Hauptverkehrszeit und einige Minuten Reisezeit, sondern um alle Tage und 15 Minuten Reisezeitverkürzung täglich, die sich von Hanau bis nach Groß-Umstadt, Otzberg, Reinheim, Ober-Ramstadt, Mühltal und zur TU-Lichtwiese fortsetzen – und natürlich ins Mümlingtal. Dabei sind diese nötigen zweigleisigen Abschnitte der Politik seit 2018 bekannt, als im September das „Regionale Schienenbündnis“ in Groß-Bieberau das Konzept „123 km Zukunft“ vorstellte. Während der Odenwälder Landrat in einem Schreiben an den RMV dieses Konzept begrüßte, blieb die Unterstützung der meisten Abgeordneten und der Darmstadt-Dieburger Kreisspitze aus.

Noch ist Zeit, dem Land und RMV klare Planungsvorgaben für die nötigen zweigleisigen Abschnitte zu machen und diese nachträglich in den Bundesverkehrswegeplan und „Deutschland-Takt“ aufnehmen zu lassen, und auch den Schienengüterverkehr mit zu berücksichtigen. Hierzu fordert die 1979 gegründete Odenwaldbahn-Initiative alle Bundestags- und Landtagsabgeordneten nachdrücklich auf.

Die mittlerweile zusätzlich im Einsatz befindlichen Triebwagen LINT54 und die ab September 2022 geplante Verdichtung des Takts zwischen Babenhausen, Hanau, Frankfurt und Darmstadt Nord wird von der Initiative ausdrücklich gewürdigt. Damit dieser Verkehr in einer zufriedenstellenden Pünktlichkeit durchgeführt werden kann, sind die erwähnten zweigleisigen Abschnitte auf dem Hanauer Ast sowie der Kreuzungsbahnhof Mühltal dringend nötig.

Leitseite

( https://tinyurl.com/220701odwpm60 )