Medienmitteilung der Odenwaldbahn-Initiative vom 25.08.25
Massive ungeplante Zugausfälle wegen Personalmangel
Odenwaldbahn-Initiative kritisiert Politik und RMV wegen schlechter Vorgaben
Hanauer Streckenast und RB nach Frankfurt betroffen
DARMSTADT-DIEBURG / KREIS OFFENBACH / ODENWALDKREIS / EBERBACH, 25.08.25
Nachdem die Politik die Aufhebung der Streckensperrung am 18.08.25 ähnlich wie Weihnachten 1871 Großherzog und Graf den Streckenneubau bis Erbach gefeiert haben, scheint der Politik der graue Pendler- und Schüleralltag egal zu sein: Schon am 18.08.25 entfiel die RB um 15:41 von Wiebelsbach über Reinheim nach Frankfurt; Fahrgäste, die um 14:38 in Eberbach die durchgehende Fahrt genießen wollten, wurden vom Zugpersonal in Wiebelsbach aus dem Zug gebeten, weil das Personal fehlte.
Am gestrigen Sonntag (24.08.25) fuhr ab 14:30 gar keine Regionalbahn mehr zwischen Hanau, Babenhausen und Wiebelsbach mehr, ebenfalls wegen kurzfristiger Personalausfälle. Ersatzbusse wurden nicht angeboten. Am heutigen Montag (25.08.25) entfiel gleich der erste direkte Zug von Wiebelsbach über Hanau nach Frankfurt, ebenfalls ohne Ersatzbus. Für den weiteren Tagesverlauf soll jede zweite Regionalbahn auf dem Hanauer Streckenast ausfallen.
Zum wiederholten Mal kritisiert die 1979 gegründete Odenwaldbahn-Initiative die mangelhafte Aufsicht der Politik über den Rhein-Main-Verkehrsverbund, der im Politik-Auftrag für die Vorgaben an das Eisenbahnunternehmen Vias zuständig ist. Bei absehbarem Personalmangel müssen der Initiative zufolge die Regionalbahnlinien 82 (Eberbach Erbach Reinheim Frankfurt) sowie 86 (Wiebelsbach Babenhausen Hanau) als überall haltendes Grundangebot vorrangig fahren, während die RE-Linien 85 (Wiebelsbach Hanau Frankfurt) und 80 (Erbach Darmstadt Hbf) weniger wichtig sind. Denn an die Regionalbahnlinien sind die vom OREG und Dadina koordinierten Buslinien angedockt, zudem werden RB 82 und RB 86 stärker von Schülern genutzt als die RE-Linien. Auf Basis dieser Vorgaben verlangt die Initiative unverzüglich eine Fahrplananpassung an die tatsächliche Personaldecke, um endlich einen stabilen Fahrplan ohne Personalausfälle anzubieten.
Die mangelhafte Prioritätensetzung ist Politik und RMV seit Jahren bekannt, doch lässt die Politik den RMV und die RMV die Vias gewähren, weil der RMV durch das Land chronisch unterfinanziert ist und der RMV froh über jeden kurzfristigen Zugausfall ist, den er nicht bezahlen muss. Vias wiederum kann so mit knappen Personalmangel ein Maximum an Zugleistungen anbieten, auf das sich die Fahrgäste jedoch nicht verlassen können.
Leidtragende sind die Fahrgäste, die die wohlfeilen Worte vieler Politiker, die den ÖPNV teils nur aus Fototerminen an Bahnhöfen und Busbetriebshöfen kennen, bald nicht mehr hören können.